Karbener LiteraturTreff e.V.



Bericht vom 28. September 2017
"Unser Gast Poetry Slam Wetterau"



Ort: KUHtelier, Groß Karben, im Schlosshof von Leonhardi
Zeit: 19.00 - 22:25 Uhr
Anwesende: 40 Personen und Pressevertreter

Nach der Begrüßung der Besucher durch den 1. Vorsitzenden Hans-Martin Thomas übernimmt Dominik Rinkart gekonnt und routiniert die Moderation und führt mit Charme und Witz durch das Programm.

Das Programm wird mit einer Musikeinlage eröffnet. Frank Albersmann singt, sich auf der Gitarre begleitend, von Impressionen bei einer Zugfahrt.










Walter Enslin erläutert kurz die historischen Fakten über Bonames. In Bonames spielt die Legende über Ritter Roderich von Autor Alfred Landmesser, gelesen von Walter Enslin. Roderich versucht, eine Prinzessin vor einem Drachen zu retten. Das gestaltet sich schwieriger als gedacht, da die Prinzessin es vorzieht sich selbst zu retten.

Lea Weber setzt das Programm fort mit einer poetischen Hommage an das Bundesland Hessen. "Frag mich, woher ich komme". Der Hessentext vom Hessentag mit der Frage woher komme ich? Reflexionen über alle Lebensalter und Gegensätze Heimat und Fremde mit der Erkenntnis in der Heimat ist es am schönsten. Lea Weber ist amtierende U20-Hessen-Championesse. Es gelang ihr in diesem Jahr die hessische Poetry-Slam-Meisterschaft der unter 20-jährigen in Wiesbaden zu gewinnen.


Rosie Cordsen-Enslin liest ihre Geschichte über Bonames, die in der "Jetztzeit" spielt. Über Bonames ein "Ortsteil jenseits von Eden" Sie schildert die sozialen Zustände den ohrenbetäubenden Lärm, die Protagonisten entdecken mit dem Friedhof eine Oase der Ruhe.
Sodann eine weitere Musikeinlage von Frank Albersmann. "Lyrisch-Prosaisches: reflexiv-gedanklich" überschreibt Robert Axt seinen Beiträge. Wer liest unter anderem politische Texte "Das Gewissen" "Die Saat" und "Krakau" "Orakel pontifikal" über einen Besuch in Guatemala.




Auszüge aus seinem Kinderbuch "Fionrirs Reise" liest Andreas Arnold, er ist neben seinem Engagement als Slammer und Veranstalter in der Wetterau in diesem Jahr unter die Schriftsteller gegangen und veröffentlichte sein Kinderbuch Fionrirs Reise. Mit Andreas Arnold begleiteten die Zuhörer den Drachen Fionrir aus seinem Kinderbuch "Fionrirs Reise" ein Stückchen auf der Suche nach seiner verschwundenen Prinzessin. Seine Szene, in der sich zwei Betrunkene am Lagerfeuer um den restlichen Alkohol streiten, sorgte für viele Lacher.
Dominik Rinkart setzt mit "'Bunt', ein abstrakter Aufruf zur Toleranz" das Programm fort. Mit Kernsätzen: "Wer helfen will, der findet Wege, wer nicht will, findet Gründe", "Die Welt ist so bunt es geschieht so viel, ein abstrakter Aufruf zur Toleranz".
Der Special Guest, Holger Rohlfs liest seinen Text "Im Zoo". Es ist eine Kurzgeschichte über einen Zoo, bei dem irgendetwas nicht stimmt. Seltsame Tiere werden im Zoo beobachtet, sie haben weder Interesse an der Natur noch am Gemeinschaftsgehege. Stattdessen wollen sie immer nur eine Plastikschachtel als Spielzeug, mit der sie sich in die Ecke kauern. Zum Ende hin, man befürchtete es schon, löste er auf: "In diesem Gehege sehen Sie vier Exemplare der Gattung. Homo Sapiens, Unterart Teenager, in ihrer natürlichen Lebensumgebung."

Frank Albersmann bietet eine eigenwillige Interpretation von "Fuchs du hast die Gans gestohlen"
Den zweiten Programmteil nach der Pause eröffnet Frank Albersmann mit einer Musikeinlage. Er spielt "Eine kleine Ballade zum Mitsingen" "ich will dich versteh doch am liebsten würd ich untergehn". Es folgt "Nitida", eine Utopie zur Höflichkeit vorgetragen von Special Guest,

Holger Rohlfs, ein Plädoyer für mehr Menschlichkeit.

"Unterwegs in der Wetterau", seine Kurzgeschichte mit Lokalkolorit liest Andreas Arnold. Der Enkel wünscht sich eine Geschichte und der 84jährige Opa erzählt ihm wie er die Oma kennengelernt hat, in einer geliehenen Badehose und er erzählt über das ehemalige Schwimmbad in Friedberg, das 1980 geschlossen wurde.

"Lyrisch-Prosaisches: stimmungshaft-gefühlsgerichtet" nennt Robert Axt seinen Beitrag. Er führt uns in den Krüger - Nationalpark mit stimmungsvoller Poesie und Erzählungen nach einer Afrikarundreise. Das Gedicht "Alfred" hat er dem Führer des Nationalparks gewidmet. Mit "Zeitzeugen" blickt Dominik Rinkart mit einem zukunftsweisender Blick in die Vergangenheit. Er schlägt in seinen Vorträgen ernste Töne an mit einer metaphorischen Betrachtung der Zeitläufe.

Mit einer Musikeinlage von Frank Albersmann ein weiterer Programmpunkt, er singt "Im Luftschutzbunker meiner Gedanken" mit dem Refrain "Ist es nicht schön, wenn man verliebt ist."

Noch einmal Lea Weber mit dem Text "Neues lernen", unerwartete Begegnungen und Erkenntnisse" eine abwechslungsreiche Betrachtung über unerwartete Begegnungen und Erkenntnisse. " Eine Situation in der S-Bahn hat Poetry-Slammerin Lea Weber zu ihrem Text ‚Neues lernen' inspiriert. Zwei Mädchen unterhielten sich mittels Gebärdensprache. Währenddessen sich pubertierende Jugendliche über sie amüsierten. In ihrem berührenden Vortrag, den sie andeutungsweise mit Gebärdensprache unterlegte, rief Lea Weber dazu auf, sich auf neue Erfahrungen einzulassen: "Zwischen meinen Ohren sind eine Milliarde Sterne. Doch schweigst du vor dem Unbekannten, wirst du nie Neues lernen."

Unter der Überschrift "Modern Times" Smartphone-Lyrik' bot Hans Kärcher originelle Proben seiner Smartphon-enutzung. Mit den Beispielen "Morgen ist es auch nicht so einfach, wie möglich." Solche Sätze ,können entstehen, wenn man den Vorschlägen seiner Handytastatur folgt. "Die Smartphone-Literatur erinnert mich ein wenig an Dada", sagte Hans Kärcher, weshalb er als Beispiel für den frühen Dada "Die Wolkenpumpe" von Hans Arp vortrug. Ein weiteres Smartphone Beispiel: "Wir haben da zwischen durch die havarierende Kommode mitgehen lassen."
Karin Schrey bot mit "Gelbe Rosen auf Pikee" eine Kriminalgeschichte. Die Geschichte beschreibt, wie ein besonderer Kleiderstoff und bereit liegende Scheren zur dreifachen Mordursache werden.
Das Programm klingt aus mit der Musikeinlage von Frank Albersmann "Live goes easy".


Hans-Martin Thomas verabschiedet die Gäste, ein sichtlich zufriedenes und begeistertes Publikum spendet lang anhaltenden, verdienten Applaus

Der nächste Literaturabend mit dem Titel "Briefe in der Literatur"
findet am 26. Oktober 2017 statt.
Im KUHtelier, im Schlosshof von Leonhardi,
Burg-Gräfenröder Str. 2, in 61184 Groß-Karben. 19:00 Uhr (Einlass ab 18:30 Uhr)

Eintritt frei, für Spenden ist der Verein dankbar!


Barbara Metz