Karbener LiteraturTreff e.V.



Thema: Literaten der Region - Jung und Alt liest aus eigenen Werken
Ort: Gaststätte "Bei Anna"
Zeit: 19.35 - 21.50 Uhr
Anwesende: 30 Personen

Herr Thomas begrüßt die Anwesenden. Herr Axt, der den Kontakt zu den Gästen des heutigen Abends hergestellt hatte, begrüßt den 13-jährigen Benjamin Olt, Lyrik-Preisträger des FiFa-Verlages, München, sowie die OVAG Jugend-Literatur-Preisträgerinnen Manon Korenke, Sabine Theis und Sarah Meisinger.

Benjamin Olt, Bad Vilbel, trägt eine Ballade über den ‚Dank des Dichters' vor. Sprachgewandt und fantasievoll schildert er, wie der Vater seinen Sohn zum Dichten ermutigt.
Frau Thielmann vom Referat Öffentlichkeitsarbeit berichtet, dass an dem Wettbewerb der OVAG ca. 300 jugendliche Bewerber teilnehmen. Die Preisträger werden im September ermittelt. Die besten Texte werden dann in einem Buch veröffentlicht, das im Buchhandel oder über die OVAG bezogen werden kann.

Manon Korenke, 17 J. Rosbach, liest ihre Geschichte "Der Sommer, der nicht wiederkehrte". Sie beschreibt sehr eindrucksvoll die Gedanken einer alten Frau, die an Alzheimer leidet. Die Orientierung in der Gegenwart fehlt und die Erinnerungen an die Vergangenheit verschwimmen.

Sabine Theiß, 17 J. Nidderau, schildert in ihrer Geschichte "Minnie", wie das kleine Mädchen beobachtet, dass ihre Mutter von deren Freund zu Boden geschlagen wird. Da sie ohne Vater aufwächst, ist sie völlig verlassen und hat nur ihren Teddy zum Trost. Passanten gehen gleichgültig an dem traurigen Kind vorüber.

Sarah Meisinger, 19 J. Karben, hat geschrieben "Wenn Wolken Sterne sind..." Ein kleines Mädchen fantasiert über die Verwandlung der Sterne in Wolken.
Nach einer musikalischen Einlage von Herrn Enslin mit einer Ballade aus den 70iger Jahren "Have you seen the old man" (Streets of London) hören wir von

Frau Cordsen-Enslin ihre Geschichte "Froschlehnen". Eine Frau fühlt sich hässlich und unwohl . Sie findet nur Entspannung im Thermalbad, da sie sich im Wasser mit einem Frosch vergleicht. So wie ein Frosch bewegt sie sich im Wasser geschickt und ihre Haut wird samtweich, an Land findet sie sich plump und mit froschähnlichen Warzen gezeichnet. So wie der Frosch eine Metamor-. phose durchlebt, so verändert die Frau ihre Selbstwahrnehmung im Thermalbad.
Die nächsten Beiträge kommen von Herrn Axt. Das Gedicht "Indianersommer" beschreibt die bunten Farben des Herbstes und in dem Gedicht "Gordius" stellt er die Frage nach dem Sinn des Lebens. In seiner Geschichte "Eselsbutter" geht es um eine sprachliche Verwechslung in Spanien mit den spanischen Wörtern für Butter und Esel. Es folgen weitere Gedichte "Das Grauen, Jupiter, Der Flug der Wildgänse, Herbstliches, Zwischen den Zeilen, Blunzenparfait". Wortgewandt fasst er Erlebnisse in poetische Verse. Die Geschichte von den "Zwergseidenäffchen" schildert den allzu menschlichen Streit der kleinen Äffchen um den besten Platz in einem Schuh.
Herr Landmesser liest einige seiner Kurzgeschichten. Die erste Geschichte erzählt von Schiffen, die Schotter auf die Insel Mainau transportiert haben. In "Schach mit Monika" will ein kleines Mädchen mit dem Papa Schach spielen. Da ihr die Namen der Schachfiguren nicht einleuchten, erfindet sie kurzerhand Prinz und Prinzessin und spielt auf ihre Weise Schach mit dem Vater. "Der alte Ludwig" ist bettlägerig und wird von seiner alten Schwester gepflegt. Er hätte aber gern eine jüngere Pflegerin. Bald muss er erkennen, dass die junge Frau nicht so liebevoll mit ihm umgeht wie seine alte Schwester. In der Geschichte "Der Förster vom Odenwald" geht es um die Frage, ob ein Baum ein Wald ist. Mit Ironie und Witz schildert er das Gespräch zwischen
Enkel und Großvater. Über die Kinderlandverschickung (KLV) im 2. Weltkrieg erstellt Herr Hoppe eine Dokumentation für das Archiv in Bad Wiessee. Zum Schutz vor Bombenangriffen wurden Kinder ab 1940 aufs Land evakuiert. Er liest uns die Einleitung vor und macht auf die Probleme aufmerksam, die die Grundschulkinder damals erlebten.
Zum Abschluss spielt Herr Enslin die Hymne für Lateinamerika "Brüder, reicht euch die Hände".
Herr Thomas dankt allen Aktiven für die facettenreichen Beiträge und weist auf unser nächstes Treffen hin am

Freitag, 26.11.2010 mit dem Thema "Besinnliches zur Winterzeit"

Renate Gasser